Was ist Meditation – und was nicht?
Was ist Meditation?
Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Frage „Was ist Meditation – und was nicht? Der Hintergrund ist, dass ich in meinen Kursen immer wieder auf Menschen treffen, die eine konträre Vorstellung von Meditation haben. Dadurch gleichen sie in ihrer Meditationspraxis immer wieder ihre aktuelle Erfahrung an ihren Konzepten von Meditation ab. Teilweise kommt es dadurch zu Gedanken, wie „das schaffe ich nie“ oder ich bekomme diese Gedanken zur Ruhe“. Vielleicht hilft dir dieser Beitrag etwas besser zu verstehen, was Meditation ist – und was nicht.
Meditation vs. mein Konzept von Meditation
Meditation lehrt uns, den gegenwärtigen Augenblick so wahrzunehmen, wie er ist – selbst wenn das unangenehm oder sogar schmerzhaft ist. Man lernt, zu sein, mit dem, was gerade ist, wodurch der Leidensdruck sich drastisch reduziert.
Das gilt für Wahrnehmungen, die sich nach Innen richten oder Beobachtungen im Außen.
Vipassana Meditation
Vipassana-Meditation heißt wörtlich übersetzt: Einsichtsmeditation. Es geht jedoch nicht darum, zu verstehen, also gedanklich zu analysieren. Es geht darum, alles anzuschauen, Zeuge zu sein und eine Klarheit zu entwickeln. Ein Klarheit über die Dinge, wie sie wirklich sind. Wenn sie akzeptieren und damit aufhören, sie zu manipulieren.
Sein-Modus
Im Kern befinden wir uns in der Meditation in einem „Sein“-Modus statt im „Tun“-Modus:
Meditation verfolgt keine Absicht und kein Ziel, es geht nur darum, im Augenblick zu verweilen und dem gegenüber offen zu sein,
- was die Sinne wahrnehmen,
- was der Körper empfindet,
- was der Kopf denkt,
- was die Seele fühlt –
ohne sich in all dem zu verlieren oder es wieder zu „zerdenken“.
Achtsam sein bedeutet
Achtsam sein bedeutet, sich dessen, was gerade da ist (Körperempfindungen, Gedanken, Gefühle, Umweltreize), bewusst zu sein und zu üben, nicht automatisch, d.h. unbewusst darauf zu reagieren.
Häufige Missverständnisse
Meditation dient nicht dazu:
- das Denken abzuschalten
- der Realität zu entfliehen
- negativen Gedanken oder Gefühlen zu entkommen
- einen Trancezustand oder außergewöhnliche Geisteszustände zu erreichen
- auf direktem Weg einen Zustand der Entspannung herzustellen oder Stress „loszuwerden“
Streben in der Meditation
Gelassenheit, Entspannung und Stressabbau sind Nebeneffekte davon, dass wir achtsam sind und das, was uns stresst, beobachten und verstehen lernen, statt in Aktionismus zu verfallen. Diese Qualitäten durch „richtiges”, ‘fleißiges“ und angestrengtes Meditieren erreichen zu wollen, funktioniert nicht, denn immer dann, wenn wir etwas erstreben, sind wir gerade im Tun-Modus und auf ein Erreichen fixiert, welches in der Zukunft liegt. Folglich sind wir nicht mehr im Hier und Jetzt.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!