Der Weg ist das Ziel
Der Weg ist das Ziel – Ein ziemlich abgenutzter Spruch, welcher in unserer immer schneller werdenden Zeit jedoch immer mehr an Sinn gewinnt.
Da gab es doch jemanden in unserer Kindheit, der den Sinn dieses Spruchs richtig gut erklären konnte. Damals als Kinder konnten wir vielleicht wenig damit anfangen, doch heute wird uns vielleicht bewusst, was Beppo vermitteln wollte.
Beppo der Straßenkehrer
Der alte Straßenkehrer Beppo verrät seiner Freundin Momo sein Geheimnis.
Das ist so:
„Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man. Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt.
Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst zu tun und zum Schluss ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen. Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du?
Man muss immer nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.
Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste. Das ist wichtig.“
Michael Ende
Wer das Buch „Momo“, in dem viele Geschichten mit Bezug zur Achtsamkeit vorkommen, nochmals lesen möchte, findet es hier.
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