Depression – Mit Achtsamkeit aus der Spirale aussteigen

Warum Achtsamkeit eine wirksame Intervention bei Depressionen ist

Studien zeigen, dass die Praxis der Achtsamkeit eine hohe Wirksamkeit bei wiederkehrenden Depressionen aufweist. Durch Achtsamkeit können Betroffene aus der Spirale von destruktiven Gefühlen und negativen Gedanken aussteigen. Darüber hinaus ermöglicht die Achtsamkeitspraxis den Betroffenen, ihre Gedanken und Gefühle bewusst wahrzunehmen und zu akzeptieren, ohne sich in ihnen zu verlieren. Dies kann dazu beitragen, dass sie sich weniger mit ihrer Depression identifizieren und somit besser damit umgehen können.

Achtsamkeit, zeigt gerade bei wiederkehrenden Depressionen eine hohe Wirksamkeit

Auslöser einer ersten depressiven Episode stellt oft eine belastende Situation dar, jedoch werden wiederkehrende depressive Phasen dann aber hauptsächlich durch die Spirale aus destruktiven Gedanken, negativen Gefühlszuständen und Selbstabwertungen in Form von Schuldzuschreibungen für das Erlebte, angetrieben.

Das Rückfallrisiko bei depressiven Störungen bleibt auch nach dem Abklingen einer akuten Phase relativ hoch. Etwa 50% der Betroffenen erleiden erneut eine depressive Episode, während das Risiko für Menschen, die bereits mehrere depressive Phasen durchlebt haben, bei 70-80% liegt. Dieser Rückfallprozess verfestigt sich zunehmend und ist dadurch schwer zu stoppen. Immer weniger gelingt es den Betroffenen, aus ihren negativen Gedanken- und Gefühlsspiralen auszusteigen und die damit einhergehende Selbstabwertung zu vermeiden.

Die Entwicklung einer veränderten Haltung gegenüber Gedanken und Gefühlen

Da die Gedanken innerhalb einer depressiven Episode vermehrt in die Vergangenheit oder in die Zukunft tendieren, können betroffene Menschen durch die Teilnahme an einem Achtsamkeitskurs, lernen, sich auf das Hier und Jetzt zu fokussieren. Durch Achtsamkeit können Kursteilnehmende Frühwarnsymptome erkennen und aktiv Maßnahmen ergreifen, um einen Rückfall zu verhindern. In diesem Zusammenhang lernen die Teilnehmenden auch, ihre Gedanken und Emotionen zu regulieren und auf eine gesunde Weise mit ihnen umzugehen.

Negative Gedankenmuster werden vermieden und das Bewusstsein für die momentane Erfahrung gestärkt. Emotionen sowie körperliche Reaktionen werden bewusster wahrgenommen und können akzeptiert werden, anstatt Widerstände gegen sie aufzubauen oder sich von ihnen überwältigen zu lassen.

Verbesserung der Selbstwahrnehmung

Achtsamkeit fördert außerdem eine stärkere Selbstwahrnehmung und ein besseres Verständnis für die eigenen Bedürfnisse. Durch dieses Verständnis können Betroffene mehr Selbstakzeptanz und Selbstfürsorge entwickeln, was wiederum zu einer verbesserten Stimmung führen kann. Zudem kann Achtsamkeit helfen, den eigenen inneren Kritiker zu erkennen und ihn auf eine liebevolle und unterstützende Art anzusprechen, anstatt sich von ihm abwerten zu lassen. Dies kann zu einem positiveren Selbstbild und zu einem verbesserten Selbstwertgefühl führen.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Achtsamkeit eine wertvolle Unterstützung sein kann, um die Symptome von Depressionen zu reduzieren und die Stimmung zu verbessern.

Professionelle Untersützung

Absolut wichtig ist, regelmäßig Zeit für Achtsamkeitsübungen einzuplanen und das Gelernte in den eigenen Alltag zu integrieren. Es braucht Zeit, um die Vorteile von Achtsamkeit zu erfahren, daher ist es auch wichtig, Geduld mit sich selbst zu haben. Um Unterstützung beim Einstieg in das Üben von Achtsamkeit zu erhalten, ist es ratsam, sich an einen erfahrenen Lehrer oder Therapeuten zu wenden. Diese können bei Fragen und Herausforderungen während der Praxis helfen und individuelle Anleitungen und Empfehlungen geben, um das Üben der Achtsamkeit zu erleichtern und zu optimieren.

Studien zu Achtsamkeit und Depression

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