Ruhe, Gleichmut und Gelassenheit als Grundvoraussetzung von Authentizität
Eine Geschichte über Authentizität.
Der Zenmeister Hakuin Ekaku (1685 – 1768) war in seiner Nachbarschaft sehr beliebt. Man lobte ihn wegen seines reinen Lebenswandels. Ein junges und schönes Mädchen wohnte in seiner Nähe. Ihre Eltern waren Kaufleute. Das Mädchen wurde schwanger. Sie war nicht verheiratet. Sie wollte den Namen des Kindsvaters nicht preisgeben. Die Eltern ließen ihr keine Ruhe, da behauptete sie: „Hakuin ist der Vater meines Kindes.“
Enttäuscht und über alle Maßen wütend gingen die Eltern zu dem Meister. Alles was er zu den Vorwürfen sagte war: „Ist das so?“
Das Kind wurde geboren. Die zornigen Eltern der frischgebackenen Mutter brachten das Neugeborene zu Hakuin. Hakuin hatte inzwischen seinen guten Ruf verloren. Man hielt ihn für eine verkommene Kreatur. Das schien Hakuin jedoch nicht weiter zu beunruhigen. Die Eltern des Mädchens riefen:„Hier, dein Kind!“ „Ist das so?“ war alles, was Hakuin dazu sagte.
Er nahm das Baby auf und sorgte gut für das kleine Kind. Er pflegte und behütete es wie sein eigen Fleisch und Blut.
Ein Jahr verging. Die junge Mutter hielt es nicht mehr aus. Sie beichtete ihren Eltern die Wahrheit. Der Vater ihres Kindes wäre ein armer, junger Fischer und nicht der Zenmeister Hakuin.
Unverzüglich gingen die Eltern der jungen Frau zu Hakuin. Sie baten ihn unter Tränen um Vergebung. Es täte ihnen so unendlich leid. Ob sie das Kind zu sich nach Hause holen könnten? Hakuin war einverstanden. Er übergab ihnen das Kind. Tränenüberströmt dankten sie ihm nochmals und sagten: „Du bist ein so reiner Mensch! Ein wahrer Meister!“
Alles was Hakuin ihnen entgegnete war: „Ist das so?“
Für die meisten Menschen spielt es eine große Rolle was andere Menschen über sie denken und was andere über sie sagen. Der eine sagt zu dir: "Du bist schön. " oder "Du bist so schlau. ", "Du bist erfolgreich." Eine andere Person sagt vielleicht: "Du bist ein Versager." oder "Du bist dumm.", "Du bist hässlich."
Deshalb lebt der normale Mensch immer in der Angst, dass er sich nicht falsch benehmen darf. Er darf seinen guten Ruf, das Bild was andere von ihm haben, nicht verlieren. Er ist immer abhängig von der Meinung anderer Leute.
Alles, was er über sich selbst weiß, weiß er nur von anderen Leuten.
Wenn sich diese Meinung ändert. Sie ihm sein Selbstbild wieder wegnehmen steht der hilflos und nackt da, dann weiß er nicht ob er hässlich, dumm, schlau oder erfolgreich ist.
Ein achtsamer Mensch braucht die Meinung anderer Leute nicht. Er hat sich selbst erkannt, deshalb kann er gleichmütig und gelassen dem entgegentreten, was andere sagen.
Selbst, wenn die ganze Welt etwas behauptet was nicht seine eigene Erfahrung ist, wird er nur darüber lachen können.
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