Angst überwinden: Ein Blick durch die Linse der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT)
„Sometimes…fear does not subside and…one must choose to do it afraid.“
Elisabeth Elliot
Dieses Zitat der Autorin Elisabeth Elliot trifft den Kern einer tiefgreifenden Wahrheit: Angst ist ein unvermeidlicher Bestandteil des menschlichen Erlebens. In der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) wird diese Erkenntnis als zentraler Punkt anerkannt und integriert.
Das Verständnis von Angst in ACT
ACT ist eine Form der Verhaltenstherapie, die darauf abzielt, Menschen zu helfen, ein erfülltes und bedeutungsvolles Leben zu führen. Anstatt Angst und unangenehme Gefühle zu vermeiden oder zu unterdrücken, lehrt ACT, diese Erfahrungen zu akzeptieren und sich dennoch in Richtung persönlicher Werte und Ziele zu bewegen.
Die Rolle der Akzeptanz
Das Zitat von Elisabeth Elliot unterstreicht den ersten Kernprozess von ACT: die Akzeptanz. Es ermutigt uns, unsere Angst zu erkennen und zu akzeptieren, anstatt sie zu bekämpfen. Indem wir anerkennen, dass Angst ein natürlicher Teil des Lebens ist, können wir uns davon befreien, durch sie gelähmt zu werden. Dies bedeutet nicht, dass wir die Angst mögen oder willkommen heißen, sondern dass wir bereit sind, ihre Existenz zu akzeptieren, ohne dass sie unser Verhalten diktiert.
Commitment und Handeln trotz Angst
Der zweite wichtige Bestandteil von ACT, das Commitment, bezieht sich auf die Verpflichtung, trotz Angst in Übereinstimmung mit unseren Werten zu handeln. Elisabeth Elliots Zitat fordert uns auf, mutig zu sein und uns für Handlungen zu entscheiden, die uns wichtig sind, selbst wenn die Angst präsent bleibt. ACT ermutigt uns, konkrete Schritte zu unternehmen, die uns näher an ein wertorientiertes Leben bringen. Es ist der Mut, „es trotzdem zu tun“, auch wenn wir uns ängstlich fühlen.
Praktische Anwendung
Die Anwendung dieses Konzepts in Therapie, Beratung und Training kann vielfältig sein. Ein Beispiel könnte eine Person sein, die unter sozialer Angst leidet und deshalb vermeidet, an sozialen Veranstaltungen teilzunehmen. Durch ACT lernt diese Person, ihre Angst zu akzeptieren und gleichzeitig Schritte zu unternehmen, um sich an Aktivitäten zu beteiligen, die ihren sozialen Werten entsprechen. Diese schrittweise Konfrontation mit der Angst, begleitet von Achtsamkeit, Akzeptanz und Engagement, kann dazu führen, dass die Person trotz ihrer Angst ein erfüllteres Leben führt.
Elisabeth Elliots Zitat ist eine kraftvolle Erinnerung daran, dass Angst nicht verschwinden muss, damit wir handeln können. ACT bietet einen wertvollen Rahmen, um dies zu verstehen und zu integrieren. Indem wir unsere Angst akzeptieren und uns dennoch für wertorientiertes Handeln entscheiden, können wir ein Leben führen, das reich an Bedeutung und Erfüllung ist.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!